Dr. Volker Seifert (Halle/S.)
Donnerstag, 05.12.2024, 19.00 Uhr
Seminarraum in der Domklausur, Naumburg
Im Winter des Jahres 1967 nahmen Gerhard Leopold und Ernst Schubert im Beisein von Peter Ramm die Bischofsgrabplatte im Ostchor des Naumburger Domes auf und fanden darunter tatsächlich die Bestattung eines Bischofs. Die Publikation des Befundes unterblieb jedoch, und die damals angefertigten Fotografien schienen lange Zeit verloren.
Nun wurden die Aufnahmen an unerwarteter Stelle aufgefunden. Die Umstände der Archivierung und die Aufnahmen selbst ermöglichen nun eine erheblich bessere Bewertung vor allem der liturgischen Gewänder des Bischofs und eröffnen darüber hinaus einen Blick auf die Gegebenheiten, unter denen die Domgrabung und andere archäologische Untersuchungen in den 1960er Jahren in der DDR durchgeführt wurden.
Im Vortrag werden die Fotografien gezeigt und die neuen Informationen zur Forschungsgeschichte zur Diskussion gestellt.
Dr. Volker Seifert, Jahrgang 1966, ist Kunsthistoriker. Er ist Abteilungsleiter im Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie Sachsen-Anhalt.
Die Teilnahme ist kostenfrei. Um Spenden wird gebeten.
Stefan Garthoff (Naumburg)
Kim Grote (Markneukirchen)
Donnerstag, 21.11.2024, 19.00 Uhr
Marienkirche in der Domklausur, Naumburg
Hinter manchen Türen verbergen sich tatsächlich noch unentdeckte Schätze. So fand Wenzelsorganist Nicolas Berndt in der Wenzelskirche zwei großformatige Chorbücher, über deren Herkunft, Entstehung und Zweck zunächst wenig bekannt war. Nach einer ersten Sichtung und anschließender Digitalisierung nahmen sich Stefan Garthoff und Kim Grote des Fundes an. Aus einer musiktheoretischen Perspektive analysiert Garthoff die in den Büchern enthaltenen Werke und gibt dabei Aufschluss über den Kompositionsprozess im 16. Jahrhundert. Grote betrachtet die Quellen musikwissenschaftlich und fragt nach Autor, Herkunft und Zweck der beiden Chorbücher.
Stefan Garthoff, Jahrgang 1985, studierte Mathematik, Musik und Musiktheorie. Er arbeitet als Lehrer an der Landesschule Pforta.
Kim Grote, Jahrgang 1985, studierte Musikwissenschaft. Er arbeitet als Leiter des Musikinstrumenten-Museums in Markneukirchen.
Die Teilnahme ist kostenfrei. Um Spenden wird gebeten.
Dr. Lutz Popko (Leipzig)
Dienstag, 29.10.2024, 19.00 Uhr
Seminarraum in der Domklausur, Naumburg
Im 4./5. nachchristlichen Jahrhundert ging in Ägypten die Kenntnis über die Hieroglyphen und deren Weiterentwicklungen Hieratisch und Demotisch endgültig verloren. Was blieb, war die Faszination über die vermeintliche Bilderschrift, eingebettet in ein Bild von Ägypten als Land voller Geheimnisse und tiefer Weisheit, aber auch als Ort der Knechtschaft von Gottes Volk. Der Ägyptenfeldzug von Napoleon am Ende des 18. Jahrhunderts löste nicht nur eine neue Welle der Ägyptomanie aus, sondern brachte endlich auch den Schlüssel für die Entzifferung der Hieroglyphen zutage.
Es war der Naumburger Richard Lepsius (1810–1884), der die Vorschläge zur Lesung der Hieroglyphen förderte, weiterentwickelte und wichtige Basisarbeit an weiteren Forschungsfeldern zum Alten Ägypten leistete. Der Vortrag wird seine Rolle in diesen Diskussionen näher beleuchten und aufzeigen, inwieweit Lepsius seinem Ruf als Begründer der wissenschaftlichen Ägyptologie in Deutschland gerecht wird.
Dr. Lutz Popko, Jahrgang 1978, ist Ägyptologe und Mitarbeiter eines Projekts zur altägyptischen Sprache an der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig.
Er nimmt regelmäßig an Ausgrabungen in Ägypten teil.
Die Teilnahme ist kostenfrei. Um Spenden wird gebeten.
17.10. - 21.10.2024
Zeitz, Droyßig
Dr. Matthias Ludwig (Naumburg)
Montag, 07.10.2024, 19.00 Uhr
Marienkirche in der Domklausur, Naumburg
Anfang August 1914 überschritten Truppen des Deutschen Kaiserreichs unter Missachtung des Völkerrechts die Grenze zum Nachbarland Belgien. Während des Vormarsches auf die Festungsanlagen von Lüttich töteten deutsche Soldaten in den ersten Wochen des Krieges über 6.000 belgische Zivilisten und steckten zahlreiche Ortschaften in Brand. Die teilweise von höheren Dienststellen tolerierten und mitunter sogar angewiesenen Gewalttaten geschahen unter dem Vorwand eines unrechtmäßigen bewaffneten Widerstands belgischer Zivilisten gegen die Invasionstruppen. Zu den Beteiligten an diesen Kriegsverbrechen gehörten auch militärische Einheiten, die in Naumburg stationiert waren.
Im Vortrag soll der Weg Naumburger Einheiten und das Schicksal einzelner Soldaten nachgezeichnet werden, die am Überfall auf Belgien beteiligt waren. Eine zentrale Quelle sind bislang unbekannte Feldpostbriefe des jungen Leutnants Gustav Schmidt, eines Absolventen der Landesschule Pforta.
Dr. Matthias Ludwig, Jahrgang 1977, ist Mittelalter- und Landeshistoriker. Er ist Leiter des Domstiftsarchivs und der Domstiftsbibliothek Naumburg.
Die Teilnahme ist kostenfrei. Um Spenden wird gebeten.
Dr. Manuel Schwarz (Naumburg/Weimar)
Donnerstag, 20.06.2024, 19.00 Uhr
Seminarraum in der Domklausur, Naumburg
Am 10. November 1903 – dem Geburtstag von Martin Luther und Friedrich Schiller – eröffnete in Cambridge (Massachusetts) das Germanische Museum der amerikanischen Eliteuniversität Harvard. Die Ausstellung präsentierte Nachbildungen deutscher Skulpturen und Architektur sowie von Gold- und Silberschmiedekunstarbeiten. Unter den ausgestellten Werken befanden sich auch eigens dafür angefertigte Abgüsse des Westlettners und der Stifterfiguren des Naumburger Doms – in Originalgröße. Die Nachbildungen waren Teil einer umfangreichen Schenkung von Kaiser Wilhelm II., der sich sehr stark für das Museum engagierte. Beim Germanischen Museum handelte es sich jedoch um kein rein museal-akademisches Projekt. Es war ein kulturpolitischer Beitrag zum deutschen Weltmachtstreben – in Konkurrenz zu England und Frankreich. Dr. Manuel Schwarz berichtet in seinem Vortrag über die Hintergründe der Museumsgründung sowie über die Anfertigung der Abgüsse im Naumburger Dom – die vor Ort bis heute Spuren hinterlassen haben.
Dr. Manuel Schwarz studierte Geschichte und Politik. Er forscht und publiziert vorwiegend zur Monarchie- und Kulturgeschichte, insbesondere im mitteldeutschen Raum. Aktuell arbeitet er für die Klassik Stiftung Weimar und befasst sich dort mit dem Werkverzeichnis von Henry van de Velde.
Die Teilnahme ist kostenfrei. Um Spenden wird gebeten.
Dr. Matthias Opp (Zeitz)
Donnerstag, 06.06.2024, 18.30 Uhr
Gemeindezentrum am Dom, Zeitz
Wir freuen uns sehr, Sie zum Auftakt der Vortragsreihe "Juwelen der Zeitzer Stiftsbibliothek" einladen zu dürfen!
Der erste Abend dieser spannenden Reihe findet am Donnerstag, den 6. Juni 2024, um 18:30 Uhr im Gemeindezentrum am Dom statt. Unser Lions-Freund, Dr. Matthias Opp wird uns das faszinierende Werk "Reisen nach Russland und Persien" von Adam Olearius vorstellen. Dieses bedeutende Buch, erstmals 1647 veröffentlicht, gibt wertvolle Einblicke in die Reisen und Erlebnisse des Autors.
Nach der Präsentation besteht die Möglichkeit zum gemütlichen Beisammensein und Austausch, bei dem wir den Abend gemeinsam ausklingen lassen können. Es wird eine wunderbare Gelegenheit sein, die Eindrücke des Vortrags nachklingen zu lassen.
Die Teilnahme an der Veranstaltung ist kostenlos, und wir freuen uns über jeden, der die Zeit findet, diesen Abend mit uns zu verbringen. Bitte zögern Sie nicht, Freunde und Bekannte mitzubringen – alle sind herzlich willkommen!
Wir hoffen, Sie an diesem besonderen Abend begrüßen zu dürfen und freuen uns darauf, mit Ihnen einen unvergesslichen Abend zu verbringen.
Herzlichst,
Huy Tran
Präsident Lions Club Zeitz